Osteopathie:

1. kurzer Überblick über die Geschichte der Osteopathie:

Osteopathie ist ein ganzheitliches Heilverfahren, was von Dr. Still nach Ende des Süd- Nordstaatenkrieges (1865) anfänglich entwickelt wurde und sich im Laufe der Zeit zuerst viele Ärzte aus Amerika, aber auch später aus Europa, vor allem aus England anschlossen, um dieses Diagnose- und Therapieverfahren erheblich weiter zu entwickeln,

Der Gedanke von Dr. Still war, nachdem Er durch die Kriegswirren entstandenen Krankheiten wie Cholera und Typhus, seine Frau und auch Kinder verloren hatte und die damalige Schulmedizin ihnen nicht helfen konnte, eine Therapie um auch zu entwickeln um an diesen Erkrankungen leidenden Menschen zu helfen oder auch zu heilen.

Die Osteopathie beruht ausschließlich auf den Grundlagen (Anatomie, Physiologie) der Schulmedizin. Der Unterschied besteht darin, dass der Osteopath mit Seinen Händen die Diagnose und die daraus folgende Therapie durchführt.

2. Unterteilung der osteopathischen Fachbereiche:

a. Skelettale Osteopathie: 

Diese bezieht sich, wie der Name schon sagt, auf das Skelett- (Knochen-) System, den Muskel- und Bandapparat, die Gelenkkapsel sowie auch die Faszien und Schleimbeutel (Bursen) etc.

Durch verschiedene Techniken ist der Osteopath in der Lage, z.B. Verklebungen von Geweben, Blockaden der Gelenke (auch der Wirbelsäule, des Beckens), zu lösen und wieder gegeneinander gängig zu machen. D.h., das Gewebe wieder aneinander gleiten und die Gelenkpartner sich wieder frei bewegen können.

b. Viscerale Osteopathie: (viscero; die Eingeweide betreffend)

Hier werden insbesondere die inneren Organe behandelt, die z.B. durch Verklebungen untereinander oder mit der Muskulatur (z.B. des Beckens) in Ihrer Mobilität oder Motilität beeinflusst werden. Dieses verändert nicht nur die Bewegung der Organe, sondern auch den Stoffwechsel und dadurch die Funktion der jeweils betroffenen Organe.

Selbst Hippocrates, Paracelsus und zuletzt auch Dr. Still waren der Überzeugung, dass 50% der Gelenk- und Wirbelsäulenbeschwerden vom Organsystem her rühren.

c. Craniale Osteopathie:

Auch bekannt als cranio- sacrale Therapie. Hierbei wird u.a. auf das neurale Gewebe, d.h., dass Zentrale Nervensystem (ZNS; Gehirn, Rückenmark mit den austretenden Nervenpaaren = Spinalnerven), das Periphere Nervensystem (alle Nerven außerhalb des Rückenmarks inkl. der vegetativen Nerven), aber auch auf die emotionale Lage des Patienten, besonders eingegangen.

Bei welchen Beschwerden, Erwachsene, Kind, Säugling, kann die Osteopathie eingesetzt werden:

1. Schmerzen oder andere Beschwerden des Bewegungsapparates: (Muskeln, Skelett, Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln)

  • Fehlhaltungen: skoliotisch oder muskulär bedingt,
  • Funktionsstörungen von Muskeln und Gelenken
  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Rückenschmerzen
  • Chronische Gelenkserkrankungen
  • Nackenschmerzen
  • Lumbalgie, Lumbago (Hexenschuss)
  • Beckenschmerzen (Blockade se Ilio-sacral- Gelenkes)
  • Funktionsstörungen, Schmerzen im Kiefergelenk
  • Quetschungen, Verstauchungen
  • Unterstützende Behandlung nach Krankenhausaufenthalt, nach chirurgischem Eingriff, zur Rehabilitationsbehandlung
  • Sportverletzungen

2. Schmerzen und Beschwerden des Nervensystems:

  • Ischialgie
  • Trigeminusneuralgie
  • Karpaltunnelsyndrom

3. Weitere Störungen:

  • Verdauungsstörungen
  • Kreislaufbeschwerden
  • Atemwegsbeschwerden
  • Beschwerden im Hals-, Nasen-, Ohrenbereich: chronische Sinusitis, Hörsturz, Ohrgeräusche
  • Prostataleiden (urologische Leiden)
  • Blasenschwäche
  • Nervöse Unruhe, Schlafstörungen
  • Hormonschwankungen
  • Beschwerden die während oder nach einer Schwangerschaft auftreten:
  • Kontrolle von Mutter und Säugling postpartus. (direkt nach der Geburt ist wichtig)

4. Säuglinge: unter anderem bei,

  • Saugen und Schlucken
  • Drehen des Kopfes nur in eine bestimmte Richtung, Köpfchen abgeflacht, verformt
  • Darmkrämpfe, angespannter Bauch
  • Motorische Störungen: wie z.B. das Baby dreht sich immer nur zu einer Seite